Ronaldo Wrobel: Hannahs Briefe

Es ist leicht, zu urteilen, ohne zu verstehen. Schwer ist es, zu verstehen, ohne zu urteilen. (R. Wrobel - Hannahs Briefe)


Inhalt

1930er Jahre - Rio de Janeiro: Der Schuhmacher Max Kutner, wird von der Polizei gezwungen, Briefe von anderen Juden, die im Land leben, zu übersetzen. Während er seiner Arbeit mit einem schlechten Gewissen nachgeht, stößt er auf die Briefe einer gewissen Hannah, die regelmäßig ihrer Schwester Guita in Argentinien schreibt. Ohne Hannah wirklich zu kennen, verliebt er sich in sie, denn er glaubt, dass sie eine unglaublich wunderbare Frau sein muss, so wie ihre Schwester in den Briefen von ihr schwärmt. Max begibt sich auf die Suche nach dieser Hannah - und als sie eines Tages in seiner Werkstatt vor ihm steht, um ihre Schuhe reparieren zu lassen, muss er feststellen, dass Hannah eine ganz andere ist, als in den Briefen beschrieben: Sie arbeitet als Edelprostituierte - doch das bringt Max nicht davon ab, sie zu lieben und alles zu versuchen, um sie für sich zu gewinnen.


Meine Meinung

Dieses Buch beinhaltet eine unglaublich schöne Liebesgeschichte zu einer Zeit, in der das Leben gerade für Juden nicht einfach war - auch nicht im Exil in Brasilien. Ronaldo Wrobel hat einen außergewöhnlichen Schreibstil, der mich lachen und weinen ließ, und mich bis ins Herz berührt hat. Der Großteil des Buches ist in Metaphern geschrieben, die aber keineswegs übertrieben oder nervig sind; sie passen einfach zur Geschichte und den jeweiligen Situationen. Außerdem hat Wrobel durch seinen Schreibstil sehr viel Tiefsinnigkeit mit in die Geschichte gebracht, die mich zum Nachdenken angeregt hat und mich auch jetzt, nachdem ich das Buch durchhabe, nicht loslässt.

Wenn man dieses Buch wirklich aufmerksam liest, kann man unglaublich viel für sein eigenes Leben daraus mitnehmen.

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