[Kurzrezension] Linda Castillo: Böse Seelen

Der fesselnde Thriller von Spiegel-Bestsellerautorin Linda Castillo führt Polizeichefin Kate Burkholder in eine isolierte und verschwiegene Amisch-Gemeinde im Bundesstaat New York, in der der Schrecken zu Hause ist.

Der achte Fall für Polizeichefin Kate Burkholder.

Die junge Rachel Esh wird tot im Wald gefunden. Sie war fünfzehn und erfror jämmerlich. Offenbar wollte sie weg von zu Hause. Böse Gerüchte machen die Runde über diese isolierte Amisch-Gemeinde im Bundesstaat New York. Aber niemand will offen sprechen. Deshalb bittet der örtliche Sheriff Kate Burkholder um Hilfe. Allein und auf sich selbst gestellt soll sie herausfinden, was sich dort wirklich abspielt. Kate gibt sich als trauernde Witwe aus und taucht ein in eine Welt, die voller Verbrechen und Grausamkeit ist. Und in dieser Welt steht ihr der gefährlichste Kampf noch bevor: Sie muss ihr eigenes Leben retten.

Nachdem Linda Castillo mich mit dem 7. Fall für Kate Burkholder wirklich enttäuscht hatte, war ich zunächst kritisch und habe jeden Satz dreimal umgedreht. Nach den ersten zwei Kapiteln stand aber dann für mich fest: Dieser Teil ist anders, dieser Teil ist wieder ein Castillo, wie man ihn kennt und liebt!

Obwohl lange "nichts" passiert, ist das Buch keineswegs langatmig oder langweilig - ganz im Gegenteil: Man liest und merkt gar nicht, wie weit man schon ist. Die Autorin baut die Spannung in diesem Fall eher unterschwellig auf, die ihren Höhepunkt dann aber mit Pauken und Trompeten erreicht.

Auch die Protagonisten sind wieder unbestreitbar authentisch dargestellt. Sie handeln realistisch und als Leser findet man sofort Zugang zu ihnen und der Geschichte.

Den Castillo-Fans brauche ich nicht extra sagen,  dass der 8. Fall für Chief Burkholder ein Muss ist! Anderen kann ich das Buch aber auch allerbesten Gewissens empfehlen, obwohl es meiner Meinung nach Sinn macht, mit dem 1. Fall anzufangen. Es ist nicht so, als würden die Fälle aufeinander aufbauen, aber das ganze Drumherum schon. Interessiert man sich nicht so sehr für "Nebensächlichkeiten" kann man den Thriller aber auch wunderbar unabhängig lesen.